Eine Auswahl der Publikationen von Pater Ingbert Naab

 
Ist Hitler ein Christ?
 
Hier die in hoher Auflage verbreitete Extrabroschüre des im Februar 1931 in der Zeitschrift
„Der Weg“ erschienenen Artikels (Signet: Verlag Zeichenring)
 
Aus der Sorge um die Menschen, ihre Rechte und um die Zukunft des Vaterlandes wandte sich der Jugendseelsorger Pater Ingbert Naab an die Schüler der höheren Lehranstalten, um mit der Fragestellung „Ist Hitler ein Christ?“ die oberflächliche, emotionale Begeisterung vieler Jugendlicher an höheren Schulen für die nationalen Gedanken zu durchstoßen und sie zum rationalen Argumentieren zu bringen. 
 

 

 

Der Gymnasiast
 
Vollendet im September 1914
Das Buch fand großes Lob der Jugendfreunde und Jugendkenner, heute würde man sagen: der Erzieher und der Pädagogen, und der Jugendlichen selbst.
„Der Inhalt des Buches steht in umgekehrtem Verhältnis zum miserablen Einband“, schrieb ein Mitbruder über dieses Büchlein von Ingbert Naab
 

 

 

Die katholische Beicht
 
Das Heft von der Beichte war das letzte Heft aus der Feder Ingbert Naab. Es war ein Sonderheft des „Weg“ und erschien im April 1933 zum 1900. Jubiläumstag der Einsetzung der Beichte. Es wurde, auch nach dem Krieg, mehrmals als Broschüre nachgedruckt.
Die laute Politik, die in jenen Wochen das ganze deutsche Volk mit gleisnerischer Geste zum Feste (Reichstag 21. März 1933) sammelte, um es dem Unglück auszuliefern, wird in diesem Heft ganz außer Acht gelassen. Gewarnt hatte Pater Ingbert laut und machtvoll genug. Jetzt hatte das Warnen vor Hitler seinen Sinn verloren – jetzt galt es die Menschen auf die zweite Schlacht vorzubereiten, nachdem die erste doch verloren war.
 

 
Die Brüder Kommunisten
 
Erschienen im Dezember 1932
 
In diesem Heft lässt Pater Ingbert Naab einen aus der Kirche ausgetretenen Kommunisten bittere Klage erheben über das Unverständnis auch kirchlicher Kreise gegenüber dem Elend des Proletariats. Doch es ist kein politisches Traktat – es ist ein seelsorgerliches.
„Ich merke nicht, dass die christlichen Parteien es wagen, den großen Schnitt zu machen, der hier unbedingt notwendig wäre. Was sie leisten ist elendes Flickwerk. Noch nie sind sie dem Kapitalismus stark auf den Leib gerückt. Er blüht jetzt mehr als je... Ich vermisse das großzügige Programm, ich vermisse die Tatkraft, den Mut, sich den herkömmlichen Auffassungen entgegenzustellen. .. Ihr sagt immer,...die Welt sähe ganz anders aus, wenn der christliche Geist die Wirtschaft durchdringen würde. Wenn die Gebote Gottes beobachtet würden, dann wäre alles Elend weg... Ich weiß nicht, ob ihr euch ernsthaft um die Gebote Gottes im wirtschaftlichen Leben bemüht. Eure christlichen Parlamentarier waren an der Regierung. Haben sie den Versuch gemacht, hier einmal durchzugreifen? Haben sie sich nicht vielmehr immer mit den Großkapitalisten zusammengesetzt, um mit ihnen die Ordnung im Staat zu beraten? Ihr redet und redet und ihr tut nichts.“
1948 setzten die Sowjets das Buch in der sowjetischen Besatzungszone auf die „Liste der auszusondernden Literatur.

 
Der Kampf um den katholischen Lehrer
 
Es ging in der Hauptsache um die Konfessionsschule. „Wenn die Schulen nicht an die Kinderseelen rührt, sondern den Kindern nur Rechnen und Schreiben beibringt, braucht sich die Kirche nicht darum zu kümmern“, schreibt Pater Ingbert und rückt den Ideen der liberalen Lehrerschaft zu Leibe.
Sein Kampf hat viel Staub aufgewirbelt, auch innerhalb der katholischen Kirche, fanden manche die Art, wie Pater Ingbert zur Feder griff, zu radikal. „Eine renommierte, von einem Priester geleitete Wochenzeitung, weigerte sich eine Besprechung des Heftes zu bringen, mit Rücksicht auf die Pfarrer, die doch auf dem Dorfe keine Konflikte mit ihren Lehrern herauf beschwören möchten“, schreibt Pater Maximilian Neumayr.
Doch Pater Ingbert weiß, dass in der Ausbildung der Lehrer manches zu verbessern ist und so macht er sich über eine Reform in der Lehrerausbildung Gedanken. Am meisten ärgert ihn, dass man in der Pädagogik stundenlang über menschliche Größen, wie etwa Rousseau als Erzieher spricht, aber der Erzieher Jesus Christus in Kürze abgehandelt ist. 
Er will die Jugend zu ernster Geschichtsforschung erziehen und stellt, in vollem Bewusstsein, dass er harsche Kritik ernten wird, öffentlich Fragen wie „Wird Friedrich II mit Recht der Große genannt?“ Er wagt es auch, den eisernen Kanzler von seinem Pidestal zu holen, doch dabei geht es Pater Ingbert nicht um diese Männer, er will, dass der Geschichtsunterricht wahrer, sachlicher und kritischer wird.

 

 

Der Weg
 
Monatsschrift für die oberen Klassen der höheren Lehranstalten
Es war Pater Ingbert Naab ein großes Anliegen, katholische Jugendliche zum akademischen Studium zu ermuntern, um auch von den Universitäten her den Geist des Volkes neu zu beleben. Seine unbeschreibliche Anziehungskraft auf junge Menschen wird besonders Wie groß seine Anziehungskraft auf junge Menschen war, zeigt sich in seiner Zeit als Jugendseelsorger, in der auch sehr viele protestantische Jugendliche seinen Rat und Hilfe suchten.  
1924 gab er den „Meeresstern“ heraus. Ein Blatt für die „Altsodalen. Im gleichen Jahr erschien erstmals „Der Weg“, ein Jahr später folgte „Frohe Fahrt“, eine Monatsschrift für die mittleren und unteren Klassen der höheren Lehranstalten. 1928 beschritt Pater Ingbert neue Wege und wandte sich mit „Das neue Leben“ an die studierende Mädchenwelt. Nach vier Jahrgängen übergab er die Redaktion in, seiner Meinung nach, geeignetere Hände

 

Der Gerade Weg
 
Mit der Herausgabe der Wochenzeitung „Der gerade Weg“ nehmen die Mitglieder des sogenannten Konnersreuther Kreises1932 den Kampf gegen die Nationalsozialisten auf. In diesem Blatt beschwören der Herausgeber Fritz Gerlich und sein fleißiger Journalist, Pater Ingbert Naab, die Deutschen, sich gegen Hitler zu erheben.
Finanziert wurde der Kauf der Zeitung „Das Illustrierte Wochenblatt“, aus dem Gerlich innerhalb eines Jahres das Kampfblatt „Der gerade Weg“ mit einer Auflage von 40.000 Exemplaren macht, von Erich Fürst von Waldburg-Zeil.
Unter anderem gehörten auch der Konnersreuther Pfarrer Joseph Naber und der alttestamentliche Philologe Professor Franz Xaver Wutz zu diesem Kreis, der sich um die stigmatisierte Therese Neumann von Konnersreuth gebildet hatte.
Über sie trafen sich auch die Wege des Adeligen Erwein von Aretin und der christlichen Konvertitin Edith Stein. 
 

 
Pater Viktrizius Weiß, O.M.C.
 
Viktrizius Weiß, der am 18. Dezember 1842 das Licht der Welt erblickt hat, starb am 8. Oktober 1924 im Ruf der Heiligkeit.
1866 wurde er zum Priester geweiht, 10 Jahre später trat er dem Kapuzinerorden bei. 1884 wählten ihn seine Mitbrüder zum Provinzial.
15 Jahre hatte er die Leitung des Klosters in Bayern inne, gründete neue Klöster, war offen für das Seraphische Liebeswerk, das sich elternlosen Kindern annahm, und baute in Altötting ein Exerzitienhaus.
1908, ale er erneut zum Provinzial gewählt werden sollte, lehnte er ab. Von da an stand er als Wallfahrtspriester in Vilsbiburg unzähligen Menschen zur Verfügung.
Pater Ingbert Naab wurde beauftragt, die Biografie des großen Kapuzinerpaters zu verfassen, die 1930 erschienen ist.
 
„Das Lebensbild des gottseligen P. Viktrizius Weiß zu schreiben war mir eine strenge Pflicht der Dankbarkeit: zunächst gegenüber dem Gottseligen selbst, der mich in den Orden aufgenommen und in schwerer Krankheit durch seine Fürbitte der Gesundheit wieder gegeben hat, und dann gegenüber der bayrischen Kapuzinerprovinz, die mir Heimat und Seelenglück geworden ist“, schreibt Pater Ingbert in seinem Vorwort.  
 
 
Über Pater Ingbert Naab ist erschienen:

 

Pater Ingbert Naab – Seher, Kämpfer, Beter
 
heißt die von Pater Maximilian Neumayr 1947 im Verlag Schnell und Steiner erschienene Biografie.
 
Liebevoll nähert sich Neumayr, keineswegs blind für die kleinen Schwächen Pater Ingberts, dem Mitbruder.
Ihm ist es zu verdanken, dass kleine Anekdoten über Naab erhalten geblieben sind, die Zeugnis ablegen über seine tiefe Menschenliebe.
 
Neumayr versteht es, auch die nur allzu menschlichen Schwächen des Ordensmannes mit großem Humor zu beleuchten, was den tiefgläubigen Kapuzinerpater Ingbert Naab nur umso liebenswerter macht.  

 

 

Prophetien wider den Zeitgeist
Bereits am 16. August 1946 erschien das Buch „Prophetien wider dem Zeitgeist“ in dem Dr., Johannes Steiner die wichtigsten Artikel Naabs und Gerlichs veröffentlichte.
Steiner hatte über Pater Ingbert Arbeit als Leiter der Münchner Zweigstelle des Verlags „Zeichenring“ gefunden, das blieb er auch, als er 1933 die Stelle als Geschäftsführer der Naturrechtsverlag GmbH verlor, in welcher Fritz Gerlich die antinationalsozialistische Wochenzeitung „Der Gerade Weg“ herausgebracht hatte.
Am 1.1. 1934 gründete Steiner mit Dr. Hugo Schnell den heute noch renommierten Verlag „Schnell und Steiner“.
 Zusammengeführt hatte die beiden existenziell bedrohten jungen Männer Therese Neumann von Konnersreuth.
Steiners Anliegen war und blieb Zeit seines Lebens das geistige und religiöse Erbe Pater Ingbert Naabs des in Dachau ermordeten Redakteurs Fritz Gerlich zu erhalten.

Pater Ingbert Naab – ein Prophet wider den Zeitgeist
 
Anlässlich des 100 Geburtstages und des 50 Todestages des mutigen Kapuzinerpaters Ingbert Naab übernahm Professor Helmut Witetschek 1985, damals Dozent an der Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät Eichstätt, im Auftrag des Verlages Schnell & Steiner die Aufgabe, das Leben des charismatischen Seelsorgers nachzuzeichnen.
So entstand das eindrucksvolle Porträt eines Mannes, der sich immer auf das Wesentliche konzentrierte, dem Oberflächlichkeiten, Phrasen oder gar Halbheiten ein Leben lang fremd blieben und der sich und seinen christlichen Grundsätzen bis ans Ende seines Lebens treu blieb.
 
Das Buch ist im Buchhandel erhältlich.
 

Kapuziner
 
Die Kapuziner widmeten 1985 eine ganze Ausgabe ihrer Zeitschrift für die Freunde des Ordens ihrem Mitbruder, Pater Ingbert Naab.
 

Dahn – eine Chronik
 
Eindringlich und ehrlich setzt der Dahner Chronist Karl Kissel in diesen beiden Büchern auch mit der jüngsten Zeitgeschichte auseinander. In Band II arbeitet er auch die Vergangenheit des Dritten Reiches auf, dem großen Sohn der Stadt, Pater Ingbert Naab, hat er bereits im ersten Band ein ganzes Kapitel gewidmet.
 
„Den Nationalsozialismus schätzte Naab gefährlicher ein, als den offen religionsfeindlichen Kommunismus, was bei vielen seiner Zeitgenossen auf Unverständnis stieß. Denn in der Sowjetunion waren Säuberungsaktionen und die Ausrottung des öffentlichen religiösen Lebens in vollem Gange.
Aber hat nicht die apokalyptische Dimension des von Hitler entfachten Weltkriegs und sein Vernichtungswerk an den Juden die Brutalität Stalins gegen das eigene Volk übertroffen?“, schreibt Kissel. 
 

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